• Frage: Wie lange arbeitest du als Forscher?

    Frage gestellt near30set am 22 Feb 2025.
    • Foto: Leonie Wunderlich

      Leonie Wunderlich Beantwortet am 22 Feb 2025:


      Hallo, danke für Deine Frage. Ich arbeite seit fünfeinhalb Jahren in der Wissenschaft. Zunächst als studentische Hilfskraft während meines Masterstudiums; seit viereinhalb Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin. Liebe Grüße

    • Foto: Dorothea Winter

      Dorothea Winter Beantwortet am 22 Feb 2025:


      Seit 2021 – das heißt, ich forsche jetzt seit ein paar Jahren. Lang genug, um zu wissen, dass Wissenschaft kein Sprint ist, sondern ein ziemlich langer Marathon mit unerwarteten Hindernissen, falschen Abzweigungen und gelegentlichen „Aha!“-Momenten, die alles wieder lohnenswert machen.

      Am Anfang dachte ich, Wissenschaft bedeutet, einen klaren Plan zu haben, immer genau zu wissen, woran man arbeitet und irgendwann eine große, bahnbrechende Erkenntnis zu haben. Haha, nein. Forschen bedeutet vor allem, sich ständig selbst infrage zu stellen. Du denkst, du hast ein gutes Argument? Super. Jetzt such nach einer besseren Widerlegung. Und dann widerleg deine eigene Widerlegung. Und so wieter.

      Die meiste Zeit verbringe ich damit, Dinge zu lesen, die mich faszinieren, und dann versuche ich, aus diesem Chaos klare Gedanken zu formen. Mal geht das gut, mal endet es damit, dass ich in einem 50-seitigen Text feststecke, der scheinbar von jemandem geschrieben wurde, der nie wollte, dass ihn jemand versteht. Aber genau das ist der Punkt: Wissenschaft ist wie ein riesiges Puzzle, und wenn du erstmal einen Teil gefunden hast, der passt, ergibt alles ein kleines bisschen mehr Sinn.

      Wie lange ich das noch mache? So lange ich Fragen habe. Also vermutlich für immer.

    • Foto: Max Schindler

      Max Schindler Beantwortet am 23 Feb 2025:


      Hallo, ich persönlich bin seit 5,5 Jahren an der Universität angestellt und damit auch so lange schon als Forscher aktiv, auch wenn vor allem im ersten Jahr noch viel Einarbeitung stattfindet und dann erst das Forschen so richtig los ging (zumindest bei mir).
      Wirklich arbeiten als Forscher tue ich aber schon seit meinem Studium. Vor allem im Master habe ich da schon als wissenschaftliche Hilfskraft (im Prinzip ein Nebenjob an der Uni) als Forscher angefangen an verschiedenen Projekten im kleineren Rahmen mitzuwirken.

    • Foto: Sabrina Kirschner

      Sabrina Kirschner Beantwortet am 23 Feb 2025:


      Da ich die erste aus meiner Familie war, die Abi gemacht und studiert hat, wollte ich erst einmal einen sicheren Job haben und habe mich dagegen entschieden, direkt nach dem Studium eine Doktorarbeit zu schreiben, auch wenn ich als Studentische Hilfskraft und Tutorin (Tutor*innen sind im Prinzip so etwas ähnliches wie Nachhilfelehrer*innen für Studis, die die Inhalte von Vorlesungen und Übungen noch einmal in kleinen Gruppen aufarbeiten) schon während des Studiums erste Uniluft schnuppern konnte. Das war eigentlich auch eine zunächst sehr kluge Entscheidung, da es relativ wenig sichere Jobs in der Wissenschaft gibt. Vielleicht habt Ihr ja schon mal von #IchbinHanna gehört, einer Initiative, die auf die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft aufmerksam macht. [Mehr dazu: auf den Link 1 unten klicken]
      Da ich Geschichte und Spanisch auf Lehramt studiert hatte, ging es für mich erst einmal in die Schule! Dort habe ich Geschichte, Spanisch und Gesellschaftslehre unterrichtet. Nach und nach habe ich allerdings gemerkt, dass es mir sehr viel Spaß macht, Wissen zu vermitteln und weiterzugeben, man in der Schule als Lehrerin immer weniger dazu kommt. Für mich stand dann fest, dass ich zurück an die Universität wollte.
      Schon während des Studiums konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich mich lieber mit Geschichte oder Spanisch beschäftigte, ich mochte meine beiden Studien- bzw. Unterrichtsfächer nämlich gleich gerne. Als sich dann die Möglichkeit ergab, im Rahmen eines Projekts eine Doktorarbeit zu schreiben, die sich mit der Geschichte der Urbanisierung und Umweltverschmutzung in Mittel- bzw. Südamerika [2] beschäftigt, habe ich mich besonders gefreut. Als dann die Projektlaufzeit an der Münchner Uni vorüber, die Dissertation aufgrund der Quellenberge noch nicht fertig war, hatte ich mich dann auf verschiedene Stellen im In- und Ausland beworben und fand dann in Belgien eine neue berufliche Heimat…
      Seit Januar 2021 arbeite ich am Institut für Demokratiepädagogik im belgischen Eupen und befasse mich dort mit verschiedenen Aspekten der politischen (Medien-)Bildung. [3] Dort geht es allerdings nicht so sehr um (Grundlagen-)Forschung, sondern um die Anwendung von Forschung und ihren Ergebnissen, zumal wir ja anfangs auch Teil der örtlichen Hochschule waren.
      Besonders spannend finde ich, dass das Institut für Demokratiepädagogik auch Aufgaben übernimmt, die in Deutschland die Landeszentralen für politische Bildung innehaben…
      Kurzum: ich arbeite schon seit über zehn Jahren im wissenschaftsnahen Bereich

      [1] https://ichbinhanna.wordpress.com/
      [2] https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/binaries/content/7354/full_poster_kirschner_810x810.jpg?t=1479398914
      [3] https://idp-dg.be/

    • Foto: Maike Rump

      Maike Rump Beantwortet am 24 Feb 2025:


      Ich arbeite seit August 2015 als Forscherin.

    • Foto: Michael Reiss

      Michael Reiss Beantwortet am 24 Feb 2025:


      Ich arbeite seit 7 Jahren in der Wissenschaft. Davor hab ich im Studium teils gar nicht so andere Sachen gemacht (z.B. während dem schreiben der Masterarbeit) aber dafür bekommt man ja kein Gehalt. Seit 2018 werde ich für den tollen Beruf auch richtig bezahlt.

    • Foto: Maike Behrendt

      Maike Behrendt Beantwortet am 24 Feb 2025:


      Ich arbeite seit Januar 2021 als Forscherin an der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf.

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