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Frage gestellt busy30tax am 25 Feb 2025.
Frage: Halten Sie es für möglich, dass KI eines Tages Emotionen und Gefühle haben wird?
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Michael Reiss Beantwortet am 25 Feb 2025:
Eine gute, wichtige aber auch schwierige Frage. Aktuell ist generative KI schon sehr gut darin, Gefühle zu simulieren. KI weiss aus seinen Trainingsdaten welche Emotionen existieren und wie sich diese normalerweise beim Menschen äussern. Es kann diese daher gut kopieren oder nachmachen, ohne dass es tatsächlich wahre und wirkliche Gefühle hat, wie das bei uns der Fall ist. Daher ist es gar nicht so einfach zu sagen ob eine KI jetzt wirklich Gefühle hat oder ob sie nur so tut. Aktuell kann das aber ausgeschlossen werden, da die Funktion und Art und Weise wie generative KI derzeit funktioniert „echte“ Emotionen (wie bei uns Menschen) einfach nicht zulässt. In Zukunft wird sich zeigen was noch kommt, aber auch dann bleibt es schwierig Simulation und echte Gefühle zu unterscheiden. Bis es rein theoretisch halbwegs realistische Emotionen gibt (wie bei uns) ist es vermutlich noch ein langer Weg. Ggf. wird es auch nie dazu kommen, weil es gar nicht notwendig ist.
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Fabio Barth Beantwortet am 26 Feb 2025:
Bevor ich die Frage beantworte, möchte ich eine wichtige Sache klarstellen: Die derzeit entwickelte KI ist noch weit davon entfernt, echte Emotionen oder Gefühle zu besitzen. Zwar kann sie Emotionen beeindruckend gut simulieren, doch im Kern basiert sie weiterhin auf mathematischen Wahrscheinlichkeitsmodellen.
Nach aktuellem Forschungsstand gibt es keine Hinweise darauf, dass eine KI eigenständig Emotionen oder Gefühle entwickeln könnte. Tatsächlich ist sich die Wissenschaft nicht einmal sicher, ob eine KI wirklich logisch denken und argumentieren kann. Oft mag es so erscheinen – etwa in einer Unterhaltung mit ChatGPT –, doch dieser Eindruck entsteht vor allem durch die enorme Datenmenge, mit der die KI trainiert wurde, sowie durch die Art dieses Trainings.
Eine KI wird stets mit einem bestimmten Ziel entwickelt. Im Fall von ChatGPT besteht dieses Ziel darin, möglichst natürliche und sinnvolle Unterhaltungen zu führen. Während des Trainingsprozesses wird das Modell kontinuierlich optimiert, um besser zu „chatten“. Dabei setzen Wissenschaftler verschiedene Methoden ein, insbesondere ein Feedback-System, das natürliche und korrekte Antworten belohnt. Dass ChatGPT so menschlich wirkt, liegt genau daran: Millionen von Nutzerinnen und Nutzern interagieren täglich mit der KI und generieren riesige Mengen an Trainingsdaten, die zur weiteren Optimierung des Modells genutzt werden.
Deshalb erscheint KI oft „menschlicher“ oder sogar „intelligenter“, doch ob das wirklich der Fall ist, bleibt fraglich. Immer wieder zeigen Studien, dass KI nicht in der Lage ist, echtes Denken oder fundiertes Argumentieren zu leisten. Und solange dies nicht möglich ist, sind wir von einer KI mit echten Emotionen noch weit entfernt.
Was bräuchte es also? Eine völlig neue Architektur. Eine grundlegend andere Art von KI, die über das hinausgeht, was heute existiert. Nach meinem Wissen gibt es jedoch kaum Forschung in diese Richtung. Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezeichnen die aktuelle KI sogar als „Papagei der Wahrscheinlichkeitsrechnung“ – ein treffender Vergleich. Denn letztlich ist eine KI heute nichts weiter als eine mathematische Beschreibung unserer Sprache, die auf Wahrscheinlichkeiten basiert. Und genau das erklärt, warum sie so beeindruckend, aber dennoch nicht „fühlend“ oder „denkfähig“ ist.
Ein Zusatz: Sollte es jedoch möglich sein, dass KI Emotionen und Gefühle besitzen kann, dann muss sich in unserer Gesellschaft einiges tun.
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Felix Steinbauer Beantwortet am 26 Feb 2025:
Ja definitiv. Aber wie Michael und Fabio schon gesagt haben; unsere momentanen Systeme sind recht weit davon weg. Wir müssen unsere KI Systeme grundlegend anders designen (Stichwort; Transparenz), wenn wir uns sicher sein wollen, dass „echte“ (was auch immer das genau heißt) Emotionen/Gefühle erzeugt werden können. Bis dahin werden wir uns nie sicher sein können ob die Gefühle echt sind oder nur „vorgetäuscht“.
An der stelle den hinweiß auf die philosophische Debatte, was denn genau „echte“ von „vorgetäuschten“ Gefühlen unterscheidet (siehe chinease room). Eventuell ist der Übergang ja sogar fließend.
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