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Frage: Bist du zufrieden mit deinem Job?
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Dorothea Winter Beantwortet am 22 Feb 2025:
Ob ich zufrieden bin mit meinem Job? Absolut! Ich darf den ganzen Tag denken, diskutieren und schreiben – und das wird sogar als „Arbeit“ anerkannt. Nicht schlecht, oder?
Stell dir vor, du kannst dich beruflich mit den größten Fragen der Menschheit beschäftigen: Was ist Wahrheit? Gibt es Gerechtigkeit wirklich? Warum denken Leute, dass Ananas auf Pizza eine gute Idee ist? (Okay, letzteres ist eher eine Geschmacksfrage, aber du verstehst, worauf ich hinaus will.)
Als Philosophin an einer Hochschule verbringe ich viel Zeit damit, über solche Fragen nachzudenken und mit anderen darüber zu streiten – aber auf die gute Art. Wissenschaft, vor allem Geisteswissenschaften, sind nämlich nicht einfach nur ein Lexikon zum Auswendiglernen. Es geht darum, Dinge zu hinterfragen, neu zu denken und die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Ein großer Teil meines Jobs ist das Lehren. Ich versuche, Studierenden zu zeigen, dass Philosophie nicht nur alte Bücher von toten weißen Männern sind. Klar, Platon und Kant sind wichtig, aber Philosophie ist überall: in Filmen, in Memes, in den Fragen, die du dir stellst, wenn du um drei Uhr nachts nicht schlafen kannst.
Dann gibt es die Forschung. Das heißt, ich lese unglaublich viel (ja, auch komplizierte Texte), entwickle neue Gedanken und schreibe Artikel oder Bücher darüber. Und das Beste daran: Ich darf meine eigenen Ideen entwickeln, argumentieren, warum sie Sinn ergeben, und damit hoffentlich andere zum Nachdenken bringen.
Ist das manchmal anstrengend? Klar. Manchmal versuche ich, einen komplizierten Text zu verstehen, und mein Gehirn fühlt sich an wie ein überhitzter Laptop. Aber dann kommt dieser eine Moment – wenn sich eine Idee plötzlich klar anfühlt, wenn eine Diskussion eine völlig neue Perspektive eröffnet – und dann weiß ich wieder, warum ich das mache.
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Max Schindler Beantwortet am 23 Feb 2025:
Das ist eine sehr gute und berechtigte Frage. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Job, als Wissenschaftler kann ich etwas für die Gesellschaft tun, neues Wissen zur Verfügung stellen, ich unterrichte Studierende und kann auch so dazu beitragen, dass wichtige Themen Aufmerksamkeit bekommen. Zudem erhält man eine gute Bezahlung (sollte man eine volle Stelle bekommen).
Gleichzeitig ist es so, dass das Wissenschaftssystem an vielen Stellen sehr unfair ist (dies ist übrigens auch in so gut wie allen anderen Jobs und Arbeitssystemen so), was durchaus belastend sein kann. Häufig spielt die eigene Chefin bzw. Professorin eine zentrale Rolle dabei, wie gut deine Arbeitsbedingungen sein werden. Ich persönlich habe da großes Glück mit meiner Chefin, das ist aber selbst in unserem Institut sehr unterschiedlich und zwischen den verschiedenen Forschungsbereichen und Universitäten sowieso. -
Maike Behrendt Beantwortet am 24 Feb 2025:
Ich bin sehr zufrieden mit meinem Beruf als Wissenschaftlerin! Die Fragen, mit denen wir uns beschäftigen, sind sehr spannend. Der Arbeitsalltag ist auch sehr abwechslungsreich, weil man viele verschiedene Dinge macht. Zum Beispiel die Lehre, also Übungen und Seminare an der Uni zu halten, Studierende zu betreuen, aber auch viel in Projekten zu arbeiten und auf Konferenzen zu reisen um seine Arbeit vorzustellen.
Was mir besonders gut gefällt, ist das Miteinander. Es gibt viel Austausch und Unterstützung, wenn man an ähnlichen Themen arbeitet. Man baut seine Arbeit immer auf der anderer Wissenschaftler*innen auf, die sich vorher auch schon mit ähnlichen Themen beschäftigt haben. Daher kommt auch der schöne Satz (der auch unten auf der Seite der Suchmaschine Google Scholar steht): „Auf den Schultern von Riesen“. Das bedeutet, dass man selbst wie ein kleiner Zwerg an etwas arbeitet, was frühere Generationen aufgebaut haben, und dass man auf ein riesiges Wissen zurückgreifen kann.
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Leonie Wunderlich Beantwortet am 24 Feb 2025:
Ja, total. Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Ich habe viel Freiraum in der Gestaltung meines Arbeitstages und meiner Aufgaben. Hinzu kommt, dass mein Institut toll ist und ich viele nette Kolleginnen und Kollegen habe.
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Susanne Kurz Beantwortet am 24 Feb 2025:
Voll! Ich habe die Freiheit mich mit dem auseinanderzusetzen, was mich interessiert. Das ist meiner Meinung nach eins der größten Privilegien überhaupt.
Natürlich muss ich auch immer mal Sachen machen , die ich nicht so toll finde und oft ist es recht stressig, da mich aber meine Arbeitsinhalte alle total interessieren, macht mir das nichts aus. -
Michael Reiss Beantwortet am 24 Feb 2025:
Ich bin generell sehr zufrieden mit meinem Job. Der Job hat meiner Meinung nach 5 besondere Vorteile.
1) Ich liebe was ich mache. Ich beschäftige mich mit spannenden Fragen, die mich oft auch privat interessieren und kann auch selbst entscheiden mit was ich arbeiten oder zu was ich forschen mag.
2) Wir versuchen die Gesellschaft ein wenig besser zu machen (und sei es auch nur, über etwas Neues oder ein Problem besser Bescheid zu wissen). Ich persönlich finde das viel besser, als für irgendeine Firma zu buckeln, der einfach nur mehr Geld verdienen möchte oder mehr Gewinn machen mag, wovon oft nur wenige profitieren.
3) Wir haben das Privileg immer mal auf tolle Konferenzen im Ausland zu fahren. Da tauschen wir uns mit internationalen Kolleginnen aus, was sehr wichtig für unsere Arbeit ist. Das tolle dabei: Da sieht man richtig was von der Welt. Ich war z.B. schon in Paris, in Toronto, in Ljubljana in der Schweiz, in Amsterdam, in Dublin. Nächstes Jahr gehe ich vielleichht nach Südafrika.
4) Wir haben eine grosse Flexibilität in unserer Arbeit was die Zeit und den Ort angeht. Ich kann meist selbst entscheiden, wann ich arbeite und wann nicht und kann das meist auch sehr spontan entscheiden. Freunde müssen teils im November ihren ganzen Urlaub für das nächste Jahr planen. Ich kann mich oft heute entscheiden ob ich nächste Woche in Urlaub will (das geht nicht immer, da man teils auch wichtige Termine hat (z.B. Lehre) und es hängt auch immer vom Chef ab, aber es geht oft). (Siehe hier auch die Negativpunkte)
5) Wir machen quasi nie das gleiche. Wenn es eine Konstanz in meinem Beruf gibt, dann, dass wir immer Neues lernen. Herangehensweisen ähneln sich, aber die Inhalte sind immer neu. Weil es immer neue Fragen gibt die wichtig sind (z.B. gab es KI wie wir sie heute kennen vor 3 Jahren ja noch gar nicht).Aber es gibt auch einige nervige Sachen an meinem Beruf.
1) Wir sind zwar sehr flexibel und können selbst entscheiden, wann wir arbeiten. Das heisst aber leider auch, das man immer noch etwas mehr machen könnte; man ist quasi nie fertig. Und man arbeitet ja auch nicht für einen Chef oder ein Unternehmen sondern oft auch ein bisschen für sich und die eigene Karriere. Da spürt man (ich) teils schon den Druck auch am Abend noch zu arbeiten oder am Wochenende.
2) Langfristig ist die Karriere und der Job sehr wenig planbar und leider sehr unsicher. Wegen einem dummen Gesetz in Deutschland darf man in der Wissenschaft nur eine bestimmte Zeit befristet angestellt sein. Die Idee wäre, dass man nach dieser Frist unbefristet angestellt wird. In der Praxis funktioniert das leider nicht und nach der Frist kann man nicht mehr in dem Beruf arbeiten – ausser man bekommt eine der seltenen unbefristeten Stellen (z.B. als Professorin). Das wollen aber natürlich viele und ist deswegen mit hoher Konkurrenz und Stress verbunden.
3) Im Regelfall muss man oft umziehen. Es ist selten, gerade eher am Anfang der Karriere, dass man lange an einem Ort arbeiten kann. Oft gibt es nach dem Vertrag dann in der Stadt keine passende Stelle und man muss wo anders hinziehen. Oft auch ins Ausland. Das kann spannend sein, nervt auf Dauer aber auch.Unterm Strich bin ich aber zufrieden. Dafür mag ich zu sehr was ich mache 🙂
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